IM David aus Eindhoven (NL)

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Schachspieler & Schachtrainer

Meinen Spielstil kann man durchaus als extrem ermüdend bezeichnen.

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David aus Eindhoven

Das ist der Grund, warum es mir zeitweise gelingt, Spieler*innen mit einer weit höheren Elo-Zahl zu besiegen. Es waren Großmeister darunter, auch Anish Giri habe ich zweimal geschlagen. Damals hatte er allerdings nur knapp über 2500 Elo, also nicht wie seine aktuelle, zirka 2800 Elo. Jetzt wird mir das wohl eher nicht mehr gelingen.

So ein Erfolg ist nur durch diesen sehr anstrengenden Spielstil, der mir alles abverlangt, möglich. Mein Spiel muss absolut präzise sein. Alles muss zusammen passen.

Damals in Dieren in 2009, wo ich gegen Giri spielte, war alles perfekt. Tagsüber gab es Entspannung und gute Unterhaltung mit lieben Menschen, abends konnte ich dann knallhart Schach spielen.

Offene Schachmeisterschaft in Dieren (NL) 2009
» Anish Giri 2518 (0) – David Miedema 2432 (1)

Angelo aus Lilienfeld (A)

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Augustinverkäufer

Seltsam, dass noch keine Schachsoftware erfunden wurde, die alle, im bevorstehenden Zug möglichen Züge, auf einem Bildschirm anzeigt.

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Angelo aus Lilienfeld

Für den ersten Zug stehen dir 20 Möglichkeiten zur Verfügung. Für den zweiten sind es in etwa 35. Dann werden es immer mehr, aber mehr als in etwa 150.000 werden es eh nicht, das sollte für ein Computerprogramm keine Schwierigkeit darstellen.

Das Programm setzt man bei Schachturniere mit Life Übertragungen ein. Ist Schwarz dran, sieht das Publikum alle möglichen Züge für Schwarz und kann hinausrufen welchen Zug es sich wünscht: Das sorgt für Action wie beim Boxen!

Ich kenne mich mit Unterhaltung aus, deswegen habe ich auch einen YouTube Kanal. Ich stelle da drauf was mich gerade interessiert, mal Selbstgedrehtes, mal im Netz Gefundenes. Um Klicks zu erzeugen musst du halt ein bisschen Gefühl haben. „Der Wein von Mykonos“ der EAV auf meinem Kanal wurde schon fast eine halbe Million mal aufgerufen.

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Youtube Kanal Angelo Eugenspiegel

Sameer aus Damaskus (SYR)

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Physiotherapeut

Hier, neu in Wien, hilft mir das Schachspiel enorm, um Kontakte zu knüpfen.

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Sameer aus Damsakus

Zum Beispiel sitze ich heute hier am Volksstimmefest, mit einer Menge sehr gemütlichen Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern. Wir genießen die gute Stimmung, das tolle Wetter und natürlich unser Schachspiel.

Schau mal da drüben am Spielplatz, da spielen jede Menge Kinder. Sie spielen automatisch miteinander, Ihnen ist es egal, ob die gleiche Sprache gesprochen wird oder nicht. Am gleichen Seil wird gezogen: nämlich an dem, woran die Luftballons hängen.

Am liebsten würde ich so bald wie möglich meiner Profession nachgehen. Da wir aber, wegen der Gesetzgebung, vom Arbeitsmarkt fern gehalten werden, wird das nicht so schnell gelingen. Daher ist mein Wunsch vorerst, ehrenamtlich in einem Pflegewohnhaus oder Geriatriezentrum zu arbeiten.

Ich habe in Damaskus in meinem Beruf als Physiotherapeut viel mit Senior*innen zu tun gehabt und glaube diesbezüglich viel bieten zu können.

Ö3 „Eine Minute mit …“ Sameer:

WIM Helene aus Bregenz (A)

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Schau- und Schachspielerin

Ich halt die Kindern immer an, mit ihren Figuren zu sprechen.

WIM Helene aus Bregenz

Ja klar, bei Wettbewerben ist Klappe halten angesagt. Aber es lassen sich wohl innere Dialoge führen, Gespräche im Kopf, wobei sich nicht einmal die Lippen bewegen. Sollten.

Das Schachspiel wird dadurch von einem Einzel- zu einem Mannschaftssport! Lustigerweise wirst du feststellen, dass sich das Zusammenspiel der Figuren oft schlagartig verbessert.

Es freut mich besonders, Frauen, Kinder und geflüchtete Menschen für das zauberhafte Spiel zu begeistern und es Ihnen beizubringen. Ganz wichtig ist es mir dabei, dass alle Spaß haben, dass gelacht wird.

Ich glaube daran, dass es gleichermaßen Spielspaß wie Spielstärke fördert, wenn man jede Partie als Theaterstück oder als Abenteuerfilm erlebt.

Apropos Film: Kennst du „Chess Fever“? Das ist der Hammer, ein russischer Kurz-Stummfilm aus 1925. Sooo lustig! Ja, das ist José Raúl Capablanca (ab 15:58), der alle Frauen um den Finger wickeln konnte.

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WIM Helene aus Bregenz © Schachclub Rheintal & Schachklub ASK Salzburg

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Chess Fever auf Youtube

Roel aus Nijmegen (NL)

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Supermarktangestellter

Ich kenne einen urguten Trick, soll ich ihn dir zeigen?

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Roel aus Nijmegen mit Jeroen

Schau, du fährst so, der Gegner macht dann zum Beispiel das. Dann kommst du mit den Läufer daher, Schwarz spielt dann vielleicht so oder so. Dann machst du diesen hier und er/sie macht so etwas und dann, pass auf, jetzt kommts, der Gegner denkt sich: „Ha, er hat seinen Läufer vergessen“ und frisst den. Und schau, dann fragst du: „Gibst auf?“, „Nein?“ Dann machst du tschak und tschak und … Schachmatt!

Früher habe ich Tischtennis gespielt. In 1994 habe ich mit dem Schach spielen begonnen, einfach so, irgendwie wollte ich das schon immer mal und es war super gesellig im Café Quatro in Alphen-aan-den-Rijn, wo wir nächtelang durchspielten.

Seit einigen Jahren fahren wir zu viert, Jeroen, Rutje, Blugge und ich, einmal im Jahr irgendwo hin auf Schachreise.

An Schach gefällt mir, dass man ein Komplott schmieden muss. Es steht dir eine Armee an Figuren zur Verfügung, die aber nur im Zusammenspiel richtig stark ist.