WIM Helene aus Bregenz (A)

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Schau- und Schachspielerin

Ich halt die Kindern immer an, mit ihren Figuren zu sprechen.

WIM Helene aus Bregenz

Ja klar, bei Wettbewerben ist Klappe halten angesagt. Aber es lassen sich wohl innere Dialoge führen, Gespräche im Kopf, wobei sich nicht einmal die Lippen bewegen. Sollten.

Das Schachspiel wird dadurch von einem Einzel- zu einem Mannschaftssport! Lustigerweise wirst du feststellen, dass sich das Zusammenspiel der Figuren oft schlagartig verbessert.

Es freut mich besonders, Frauen, Kinder und geflüchtete Menschen für das zauberhafte Spiel zu begeistern und es Ihnen beizubringen. Ganz wichtig ist es mir dabei, dass alle Spaß haben, dass gelacht wird.

Ich glaube daran, dass es gleichermaßen Spielspaß wie Spielstärke fördert, wenn man jede Partie als Theaterstück oder als Abenteuerfilm erlebt.

Apropos Film: Kennst du „Chess Fever“? Das ist der Hammer, ein russischer Kurz-Stummfilm aus 1925. Sooo lustig! Ja, das ist José Raúl Capablanca (ab 15:58), der alle Frauen um den Finger wickeln konnte.

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WIM Helene aus Bregenz © Schachclub Rheintal & Schachklub ASK Salzburg

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Chess Fever auf Youtube

Roel aus Nijmegen (NL)

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Supermarktangestellter

Ich kenne einen urguten Trick, soll ich ihn dir zeigen?

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Roel aus Nijmegen mit Jeroen

Schau, du fährst so, der Gegner macht dann zum Beispiel das. Dann kommst du mit den Läufer daher, Schwarz spielt dann vielleicht so oder so. Dann machst du diesen hier und er/sie macht so etwas und dann, pass auf, jetzt kommts, der Gegner denkt sich: „Ha, er hat seinen Läufer vergessen“ und frisst den. Und schau, dann fragst du: „Gibst auf?“, „Nein?“ Dann machst du tschak und tschak und … Schachmatt!

Früher habe ich Tischtennis gespielt. In 1994 habe ich mit dem Schach spielen begonnen, einfach so, irgendwie wollte ich das schon immer mal und es war super gesellig im Café Quatro in Alphen-aan-den-Rijn, wo wir nächtelang durchspielten.

Seit einigen Jahren fahren wir zu viert, Jeroen, Rutje, Blugge und ich, einmal im Jahr irgendwo hin auf Schachreise.

An Schach gefällt mir, dass man ein Komplott schmieden muss. Es steht dir eine Armee an Figuren zur Verfügung, die aber nur im Zusammenspiel richtig stark ist.

Jay aus Seoul (ROK)

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Schülerin

Vor vier Jahren, ich war damals sechs Jahre alt, habe ich irgendwo ein Schachspiel gesehen.

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Jay aus Seoul

Es hat mich sofort neugierig gemacht. Meine Mama hat mir darauf hin gezeigt wie die Figuren fahren. Sie ist Spielpädagogin und hat an unsere Schule einen Schachklub gegründet, in dem schon mehr als 40 Schüler*innen Mitglied geworden sind.

Am Schönsten finde ich, an langen Turnieren in anderen Städten und Ländern teilzunehmen. Im Moment spielen insgesamt sechs Schüler*innen unseres Klubs beim Vienna Open im Wiener Rathaus mit. Mama und zwei Schachtrainer sind zu unserer Betreuung dabei und haben alle Hände voll zu tun, weil wir manchmal ein bisschen anstrengend sein können.

Damit Mama leichter kontrollieren kann, dass wir jeden Tag zumindest frische Kleidung anhaben, hat sie für uns ‚Chess on the move‘-T-Shirts in neun verschiedenen Farben gemacht. Für jeden der Turniertage entscheiden wir am Vortag welche Farbe am nächsten Tag getragen wird.

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Links alle sechs Schüler*innen, rechts Jay mit Mama Hyunju

Nino aus Kurtaisi (GE)

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Masters Studentin IBWL

Ja, der Klassiker: Mein Vater hat mir das Schachspiel beigebracht.

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Nino aus Kutaisi

So ab fünf Jahre gab es Schachtraining bei Papa. Aber er war nicht sehr streng, meine Schwester zum Beispiel fand Musizieren interessanter und das war für ihn genau so okay. Es war keine Pflicht, das Schach spielen zu erlernen.

Am Anfang hat es mir immer nur Spaß gemacht, erst mit 12 lernte ich mich zu ärgern, zum Beispiel über eine fast schon gewonnene und dann quasi hergeschenkte Partie.

Eine neue Erfahrung hatte ich diesbezüglich bei der georgischen U10 Staatsmeisterschaft, bei der ich, knapp vorbei am Stockerlplatz, vierte wurde, nur weil ich die Letzte von neun Runden verlor. Im Endspiel hatte ich mit Weiß einen Läufer gegen Schwarz mit einem Springer. Seitdem liebe ich es, im Endspiel den Springer gegen einen Läufer zu haben.

Schach hilft, eine Sprache schneller zu erlernen. Wir spielen und plaudern dazu. „Ich fahre mit dem Läufer auf e5“ oder „Ich fahre mit dem 13A zu Alser Strasse“: Wenn man will, sind alle Schachbegegnungen Sprachlektionen!

Kurto aus Neufelden (A)

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Autor und Journalist

Aus Langeweile heraus begannen wir in den Ferien im Freibad Schach zu spielen.

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Kurto (spielt mit den weißen Figuren) aus Neufelden

ALLES im Dorf war langweilig. Im Sommer im Bad gab es halt extra viel Zeit, das zu realisieren. Konkurrenzlos fanden wir das Schachspiel bald so hervorragend spannend, dass wir in einer Liga spielen wollten, erstmal in der ganz unterste.

Wir richteten es ein, dass der ASKÖ Mühltal neben den wahnsinns Disziplinen Zimmergewehrschießen und Eisstocksport auch einen Schachklub anbot und bald fuhren wir, Horizont erweiternd, in der Landschaft umher um uns mit Nachbarorten zu messen.

Das Schönste an den stundenlangen Vereinspartien finde ich, dass sie beweisen, dass ich viel freie Zeit habe. Den Luxus, Zeit aktiv verschwenden zu können! Das Zweitschönste, dass dabei nicht gesprochen werden darf.

Solche Stunden am Brett sind wie Hirnsauna. Nach einem hektischen und vollgepackten Tag reichen ein paar Zügen um in eine andere Welt zu gleiten.

Publikationen und mehr vom Kurto: www.kurto.at

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