Georg aus Wien (A)

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Musiker, Komponist, Autor

Mich faszinieren die Schachpersönlichkeiten, die historischen wie auch die Meister von heute.

Georg im Parklet beim Kulturcafé Max

In der AHS Unterstufe habe ich ein Referat über Schach gehalten. Über Schach gibt es soviel zu erzählen: die astronomische Anzahl an Möglichkeiten, Zugfolgen & Stellungen. Die Geschichte des Schachs ist lang und reich an Anekdoten, Kuriosa und Legenden, wie zum Beispiel die mit den Reiskörnern auf dem Schachbrett.

Damals, als junger Teenager, war ich sehr unsicher und schüchtern. Es hat mich damals überwältigt, dass ich mit dem Schach-Referat so punkten konnte. Alle waren still, alle hat es begeistert! Das war ein richtig guter Tag für mein Selbstvertrauen.

Ich fing an, mich für Musik zu interessieren, machte daraus meinen Beruf und ließ das Schachspiel ruhen. Die Pause dauerte 30 Jahre …

Erst 2017 fing ich wieder an, nachdem ich, bei einem Strandspaziergang mit meiner Frau, vom Schach und seinen Meistern schwärmte. Über diese verrückte Bobby Fischer-Geschichte und so. Dadurch weckte ich erneut mein Interesse für das Spiel. Mein eigenes Reden hat mich selbst wieder enthusiastisch gemacht!

Schach spiele ich nur zur Entspannung, zum Spaß. Beim Musizieren und Komponieren gehe ich mit absoluter, detailverliebter Sorgfalt vor. Beim Schach darf es dafür wild zugehen. Schach spielen ist daher für mich ein herrlicher Ausgleich.

Georg & Gunkl schreiben geistreiche Wortspielbücher:

Georg komponiert: „Four Movements For String Quartet
Georg komponiert & musiziert: „Wien bleibt Krk mit Thomas Gansch

Rawa aus Homs (SYR)

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Sekretärin im Dekanat-Fakultät für Pharmazie

Ich komme aus der Stadt Homs im Westen Syriens, der Hauptstadt des Bundesland Homs.

Rawa lacht eigentlich immer

Homs kannst Du Dir vorstellen wie das Burgenland von Syrien. In Witzen haben wir Homser immer die Rollen der Doofen.

Ich war das jüngste Kind in der Familie, daher wollte niemand mit mir Schach spielen. Immerhin hat mir meine Tante die Regeln beigebracht. Naja, gezeigt, wie die Figuren fahren, das hat sie. So blieb Schach in Syrien für mich etwas, was die Erwachsenen spielen – und in Witzen kamen Schachspieler auch manchmal vor:

Ein Mann kommt spät nach Hause.
Seine Frau: „Wo warst Du solange?“
Mann: „Schach spielen mit einem Freund.“
Frau: „Wieso riechst Du denn nach Whisky?“
Mann: „Ich kann doch nicht nach Schach riechen.“

Erst hier in Wien habe ich so richtig angefangen Schach zu spielen. Zuerst Millionen Partien gegen den Laptop. Hahaha, nicht gegen den Laptop, am Laptop natürlich.

Dann überall in Wien, nachdem ich Chess Unlimited kennengelernt habe!
Der Sohn einer Freundin arbeitete im Café Baharat und wir sind einmal mitgegangen. Es war ein Mittwoch und daher Schachnachmittag. Du (Kineke) hast mich sofort empfangen, gesagt was Chess Unlimited macht und mir eine Visitenkarte gegeben.

Damit ging so viel los!
Neue Plätze, um hinzugehen und Schach zu spielen. Neue Freunde. Letztendlich habe ich sogar einen Job indirekt über Chess Unlimited bekommen. Eine Freundin, die ich dabei kennengelernt habe, hat mir den Kontakt verschafft.

Da Ruady aus Wien (A)

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Hansdampf in allen Gassen

Mein Vater wollte uns die Grundbegriffe des Schachs beibringen.

Lebenskünstler Ruady

Er zeichnete ein Schachbrett auf einen Karton und (er)fand die Schachfiguren dazu: Hosenknöpfe waren die Bauern, der König eine auf den Kopf gestellte Schraube, die Dame eine dickere, die Läufer kleinere. Die Türme waren aus Holzreste. Die Springer ebenso, jedoch mit vom Vatern aufgemalte Pferdeköpfe.

Er stellte die Figuren auf und erklärte, welche Aufgaben die Knöpfe, Schrauben und Holzklötzchen im Schachspiel haben. Mir rauchte der Kopf, aber meine Neugierde war geweckt.

Nach der Malerlehre in Graz machte ich mich auf den Weg, mit Schachkassette, Gesellenprüfung und weisen Spruch meines Meisters in der Tasche: „Merk dir für deine Zukunft: Blöd kannst sein, aber du musst dir zu helfen wissen.“

Nach einigen Jobs in Wien wurde ich Vertreter, was mir erlaubte, ganz Österreich kennenzulernen. Dann gings nach Deutschland und in die Schweiz, wo ich mich weiterhin mit Geschick, Charme und Redseligkeit durchschlug.

Wieder in Wien wurde ich Geschäftsführer bei einer Würstelstandkette. Auf meinem Schachbrett des Lebens waren das die ersten Züge einer sehr dramatischen Partie. Um dem Spiel eine neue Wendung zu geben, wechselte ich die Strategie und wurde Betreuer eines Flüchtlingsheims in Sallingberg.

Meine nächsten Züge führten mich in die Dominikanische Republik. Mit einer Audiokassette lernte ich Spanisch, mit Hilfe meiner Kontaktfreudigkeit wurde ich Reiseleiter. Nach 15 ereignisreichen Jahren kehrte ich nach Wien zurück.

Das Schachspiel half mir enorm, mich hier wieder Zuhause zu fühlen.

Dagmar aus Linz (A)

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Expertin für Übersetzen und Dolmetschen

Als Obfrau von ‚Frau Schach‘ gehe ich, als begeisterte Teilnehmerin bleibe ich!*

Dagmar organisiert und hostet „Frau Schach“ seit Ende 2016

Von Frau Schach erfuhr ich vor vielen Jahren im Newsletter Stadtspionin und wusste bei meinem ersten Besuch sofort: Das ist das Richtige für mich! Nämlich: Frauenschachabende in entspannter Kaffeehaus-Atmosphäre, ohne Mansplainer und Leistungsdruck, immer auf Augenhöhe und in schönem Ambiente. Schach ist viel zu faszinierend, um es alleine den Männern zu hinterlassen, finde ich. Unsere Mission: Frauen für Schach zu begeistern.

Als junge Erwachsene war ich angetan von diesem intellektuell fordernden Spiel, fand aber leider keinen Zugang. Und dann kam ‚Frau Schach‘! Ende 2016 übernahm ich die Leitung von ‚Frau Schach‘ von Gründerin Karoline. Als Obfrau gehen meine Tätigkeiten weit über die Betreuung der Schachabende hinaus: Mitgliederverwaltung, Newsletter, Website, Interviews, Sonderprojekte wie Feste, Gewinnspiele, Trainings etc. All dies macht Spaß und erfordert kontinuierlichen Einsatz. Internationale Treffen sind ein besonderes Zuckerl meiner Tätigkeit. So konnte ich mich als Hobby Spielerin mit Schachgrößen wie Dana Reizniece-Ozola oder Elisabeth Pähtz austauschen!

Jetzt, im achten Jahr, freue ich mich darauf, das Feuer an eine Nachfolgerin oder Nachfolgerinnen weiterzugeben. Die Online-Partie zwischendurch, die wöchentliche Telefon-Partie mit meinem Vater (meine Mutter ist im Fressschach unschlagbar!) und die Abende von ‚Frau Schach‘ bleiben für mich absolute Fixpunkte.

* Erfreuliches Update Juni 2024: Dagmar beißt durch! ♡

Ich habe mich entschlossen, nach über 7 Jahren doch noch eine Weile Obfrau von „Frau Schach Wien“ bzw. Österreich zu bleiben – und danke dem Trio bestehend aus Christine Walketseder, Anne Haslbeck und Michaela Drescher für ihre Bereitschaft, einzuspringen. Ich habe nun wieder neuen Schwung und freue mich über punktuelle Unterstützung, etwa bei Sonderprojekten oder beim Hosting, falls ich mal verhindert bin. Vielen Dank!

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Mini-Doku (3:30) über Frau Schach von Woodfield, Beard und Rentflejsz

Kathi aus Wien (A)

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Lehrling Buch- und Medienwirtschaft

Schach ist einzigartig.

Kathi in ihrem Element in der Hauptbücherei

Allein schon wie die Figuren sich bewegen und was die Bauern dürfen – auch mal 2 Felder fahren oder sich ‚en passant‘ aufführen – ist faszinierend. Aber es ist noch viel mehr, es sind auch die Menschen, die vom Schach begeistert sind.

Beim Schach sind alle Freunde, obwohl gegeneinander gespielt wird. Und alle sind einzigartig. Ich liebe es alten Leuten zuzuhören, wenn sie darüber sinnieren, wie lange sie schon spielen und was sie dabei alles erlebt haben. Oder die ganz kleinen, Mädels die erst 6 Jahre alt sind, die ganz stolz sagen: „Ich spiele schon seit einem Jahr!“.

Eine Zeit lang habe ich fast nur mehr Schach gespielt. Ernsthaft, mehr als 8 Stunden pro Tag. Vor allem online und ‚in echt‘ mit 2 Jungs aus meiner damaligen Schule. Dann hast du immer nur Schach im Kopf! Im Unterricht ging ich gedanklich die Züge der letzten Partie durch und im Traum tauchen Schachmuster uneingeladen auf.

Die Funke ist übergesprungen als ich bei meiner Oma in Brașov (Rumänien) zu Besuch war und 2 alte Männer im Park Schach spielen sah. Kurz darauf entdeckte ich durch die Serie Queen’s Gambit, dass man nicht alt und männlich sein muss, um Schach zu spielen.

Außer sichtbarem Schach gibt es noch einige andere Dinge, die ich an Rumänien liebe. Ich zähl schnell noch ein paar auf, okay?

● Die Sprache
● Der Markt, wo es nach rumänischen Süßigkeiten riecht
● Die Bustickets, die auf beiden Seiten benutzt werden, obwohl sie hauchdünn sind
● Der Duft der Luft der Wohnung meiner Oma