Sascha aus Wien (A)

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Banker

Respekt beim Schach ist wichtig. Wenn du mich fragst, sogar das Wichtigste.

Sascha vor einem Souvenir aus Griechenland

Respektvoll sein beim Gewinnen, Wertschätzung zeigen beim Verlieren. Feingefühl beim Kiebitzen. Selbst als Kaffeehausschachsport betrieben, wo es gerne mal zum ˋTrash-Talk´ kommt, soll es immer niveauvoll bleiben.

Faszinierend ist immer die erste Partie mit einem neuen Gegner. Man kennt einander nicht, hat lediglich die Hand geschüttelt und eine schöne Partie gewünscht. Dann wird gespielt und auf Basis wie die Figuren gezogen werden und was die restliche Körpersprache verrät, versuchst du Charaktereigenschaften zu erkennen. Es knistert die Stimmung, schließlich wollen beide gewinnen. Danach, bei der gemeinsamen Analyse, folgt meist eine aufgelockerte und freundschaftliche Unterhaltung.

Mit 6 Jahren habe ich von meinem Vater das Schachspiel gelernt.
Ab 11 war ich Mitglied im Schachklub Donau und ging 2 Mal pro Woche zum Klubabend.
Mit 14 spielte ich das Donau Open, mein erstes, großes Turnier.
Ab 15 schwänzte ich regelmäßig die Schule, um im Donaupark Schach zu spielen.

Mit 16 traf ich, bei einer Meisterschaftspartie, auf IM Andreas Dückstein. Als ich mit 2 Bauern weniger ins Endspiel kam und weiterkämpfen wollte, holte mich mein Trainer zur Seite und erklärte, Andreas Dückstein sei nicht nur starker Internationaler Meister, sondern auch Autor eines Turmendspielbuchs. Daraufhin habe ich ihm die Hand gegeben.

Bei hochkarätigen Begegnungen mit sowjetischen Großmeistern wie Iwantschuk, Karpov oder Kasparow war es immer von Vorteil, dass ich zweisprachig aufgewachsen bin. So konnte ich Karpovs Autogramm – während einer gemeinsamen Aufzugsfahrt – respektvoll erlangen.

Autogramm Anatoli Karpov am SK Donau Shirt
Autogramm Garri Kasparow in seinem Buch

Falls jemand Interesse hat:

Ich verkaufe meine über Jahre in verschiedenen Ländern erworbenen Schachsets. Aus Kasachstan, Kenia, Vietnam, Chile, Griechenland, Russland, Brasilien, etc. Es gibt auch ein komplettes Dragon Ball Z Schachset.

Schickt mir bei Interesse gerne eine WhatsApp:
+43 650 5033118
LG Sascha

Titou aus Poitiers (FRA)

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Musik- und Barmixologe

Nur kurz hat mich mein Großvater ans Schachbrett geholt.

Titou ist auch als Barmixologe erfrischend kreativ

Ich war 6 Jahre alt und offensichtlich nicht besonders talentiert. Ohne Aussicht auf Schachmeistertitel fürs Enkerl hat mein Opa das Interesse daran, mir Schach beizubringen, umgehend wieder verloren. Egal, für mich hat es gereicht. Das Spiel war ab diesem Zeitpunkt eine Zutat meines Lebens.

Die Suche nach Strategie und Taktik aktiviert die Kreativität, das gefällt mir enorm. Es ist vergleichbar mit dem Tüfteln an einem Signature Drink oder dem Arbeiten an einem Rap-Song: Du schöpfst aus deinem Wissen und freust dich unheimlich, wenn dir eine krasse oder gar geniale Kombination einfällt.

Ich liebe originelle Züge, die den Gegner überraschen, besonders wenn sie ästhetisch sind. Die ihn zu einer Zugfolge zwingen, die er nicht mag. Selbst wenn es für mich nicht das Beste ist, zB. weil ich nachher weniger Material habe. Hauptsache ich habe das Spiel ein Stück weit ‚mitkomponiert‘.

Unsere internationale 4er WG ist ein richtiger Schachtreffpunkt. Es stehen immer ein paar Schachbretter herum und gespielt wird auch sehr viel, mal mit hoher Aufmerksamkeit, mal ein bisschen high. Bewusstseinserweiternd ist es immer. Schön sind auch unsere WG-Turniere. Dann wird an 3 Brettern gleichzeitig gespielt, oft bis tief in die Nacht.

Göran aus Wien (A)

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Bettfederntandler, Gelegenheitsschachspieler

‚Ohne Dam kann i goa ned spüln.‘ Zumindest habe ich das jahrelang gedacht …

Göran im Café Pierre, in seiner Barnabitengasse

Willi hätte die Damen nie getauscht. Nein, auch dann nicht, wenn ich gleich am Anfang mit ihr rausfahre. Willi lässt die Damen einfach am Brett. Er kann ja auch nicht ohne Dame spielen.

Mein langjähriger Freund Willi – bitte, es gibt keine alten Freunde, nur langjährige. Er war Bibliothekar im Bücherbus und hat in den Pausen mit dem Busfahrer Schach gespielt.

Ich fragte ihn, ob er auch mit mir spielen mag. Die Regeln des Spiels kannte ich bereits, mein Vater, Gründer unserer Daunenmanufaktur in der Barnabitengasse, hatte sie mir schon als Kind beigebracht.

Seither, also seit meiner Studentenzeit, habe ich nur mit Willi gespielt. Wir haben uns immer einen guten Wein dazu genehmigt und andauernd den Schnabel offen gehabt. Es waren herrliche, lange Abende.

Neulich kam der Schock, dass ich die ganze Zeit Willi, statt Schach gespielt habe!

Wie ich da drauf kam? Weil ich mit Dir zum Spielen begonnen habe. Und mit dem depperten Puzzle Streak auf lichess.org. Auf einmal merke ich, dass man Schach ganz anders spielen kann. Sogar ohne Dame gibt es Angriffsideen ohne Ende!

Na ja, auch egal.

Es geht mir eigentlich um das ganze Drumherum. Mit netten Leuten zusammensitzen, Schmäh führen, anstoßen – und ab und zu eine gute Idee am Schachbrett haben.

Bernhard aus Neuss (D)

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leitet die Niederlassung eines amerikanischen Rückversicherers in Wien

Eigentlich zieht es sich durch meine Schachkarriere hindurch, dass ich ein Groupie* bin.

Bernhard im Büro der General Reinsurance AG Vienna Branch mit Blick über Wien

Als Kind lebte ich mit meinen Eltern und meinem großen Bruder in Afghanistan. Einmal haben wir in Kaschmir Urlaub gemacht, wo meine Eltern ein wunderschönes, hölzernes, handgefertigtes Schachspiel gekauft haben, das ich heute noch besitze. Bei der WM Fischer-Spassky wollte mein Vater die in der Tageszeitung veröffentlichten Partien nachspielen und beklebte das schöne Schachbrett mit sehr hässlichen, billigen Pickerln, auf denen er mit der Hand Buchstaben und Zahlen schrieb. Welch ein Kontrast der Eleganz!

Als Teenager schenkte unser Onkel uns 2 Bücher, eines von Franz Beckenbauer und eines über Schach. Zunächst interessierte mich nur die Biografie. Aber Gott sei Dank habe ich dann irgendwann auch zu dem anderen Buch gegriffen. Seitdem war es um mich geschehen!

Später hat mich Problemschach in seinen Bann gezogen. Seit Jahrzehnten abonniere ich die Problemzeitschrift „Die Schwalbe“ und – solange sie publiziert wurde – die Märchenschachzeitschrift „feenschach“.

Hier setzt oft eine gewisse Kreativität meinerseits an: Ich sehe etwas, das ich interessant finde und versuche es in eine andere Dimension zu transferieren. Zum Beispiel eine Selbstmattstellung. Ich frage mich dann: Ginge das Problem auch auf einem Zylinderschachbrett?

Seit kurzem bin ich Vorstandsmitglied im Schachklub Baden und gestalte daher aktiv mit. Die Jugendarbeit läuft gut. Es ist herrlich, wenn der Saal voller Kinder tobt und nach und nach die Erwachsenen zu ihrem Klubabend eintrudeln. „Generationsübergreifend“ soll gelebt und Freunde zu attraktiven Turnieren eingeladen werden.

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* Die Bezeichnung stammt von Alexander Fauland, als er mich beim Frühstück bei irgendeinem Bundesligawochenende nach meiner Elozahl fragte.

Georg aus Wien (A)

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Musiker, Komponist, Autor

Mich faszinieren die Schachpersönlichkeiten, die historischen wie auch die Meister von heute.

Georg im Parklet beim Kulturcafé Max

In der AHS Unterstufe habe ich ein Referat über Schach gehalten. Über Schach gibt es soviel zu erzählen: die astronomische Anzahl an Möglichkeiten, Zugfolgen & Stellungen. Die Geschichte des Schachs ist lang und reich an Anekdoten, Kuriosa und Legenden, wie zum Beispiel die mit den Reiskörnern auf dem Schachbrett.

Damals, als junger Teenager, war ich sehr unsicher und schüchtern. Es hat mich damals überwältigt, dass ich mit dem Schach-Referat so punkten konnte. Alle waren still, alle hat es begeistert! Das war ein richtig guter Tag für mein Selbstvertrauen.

Ich fing an, mich für Musik zu interessieren, machte daraus meinen Beruf und ließ das Schachspiel ruhen. Die Pause dauerte 30 Jahre …

Erst 2017 fing ich wieder an, nachdem ich, bei einem Strandspaziergang mit meiner Frau, vom Schach und seinen Meistern schwärmte. Über diese verrückte Bobby Fischer-Geschichte und so. Dadurch weckte ich erneut mein Interesse für das Spiel. Mein eigenes Reden hat mich selbst wieder enthusiastisch gemacht!

Schach spiele ich nur zur Entspannung, zum Spaß. Beim Musizieren und Komponieren gehe ich mit absoluter, detailverliebter Sorgfalt vor. Beim Schach darf es dafür wild zugehen. Schach spielen ist daher für mich ein herrlicher Ausgleich.

Georg & Gunkl schreiben geistreiche Wortspielbücher:

Georg komponiert: „Four Movements For String Quartet
Georg komponiert & musiziert: „Wien bleibt Krk mit Thomas Gansch